Meine Reifen haben Unwucht – was kann ich tun?
Im RC-Modellbau treten immer wieder Fragen zu vermeintlich „unrund“ laufenden Reifen auf – insbesondere bei großvolumigen Monstertruck-Rädern. Diese Thematik betrifft alle Hersteller gleichermaßen, unabhängig von Preis oder Marke.
RC-Modellreifen bestehen – anders als bei echten Fahrzeugen – aus Kunststofffelgen und Gummireifen, teilweise mit Schaumstoffeinlagen. Es handelt sich nicht um Druckluftreifen mit ausgewuchteten Alufelgen. Aufgrund dieser Bauweise ist eine gewisse Unwucht konstruktionsbedingt nicht auszuschließen, sondern liegt in einer tolerierten Streuung. Vor allem bei großvolumigen Offroad- oder Monstertruck-Rädern ist dies bauartbedingt vollkommen normal.
Alle Reifen durchlaufen vor der Verpackung eine automatische Wuchtprüfung. Reifen mit zu hoher Unwucht werden direkt aussortiert. Nur Produkte innerhalb der Toleranz gelangen in den Verkauf.
Tipps zur Optimierung
- Reifen massieren: Eine leichte Erwärmung (Sonne, lauwarmes Wasser) und sanftes Massieren der Einlagen verbessert oft die Rundheit.
- Verklebung prüfen: Kontrolliere, ob der Reifen rundum gleichmäßig verklebt ist. Kleinste Klebelücken oder Rückstände können Unwuchten verursachen.
- Räder durchtauschen: Ein Wechsel von links/rechts oder vorne/hinten kann helfen, da nicht jede Achse exakt gleich läuft.
- Einlaufphase beachten: Nach 2–5 Fahrten normalisieren sich viele kleinere Unwuchten von selbst.
Weitere technische Hintergründe
Überwiegend ab Maßstab 1:10 sind die Reifen bereits verklebt – Kunststofffelge mit Schaumstoffeinlage und Gummireifen. Eine perfekte Wuchtung wie beim Auto gibt es hier nicht. Besonders bei Crawlern mit hohem Profil kann das „Eiern“ stärker ausfallen. Bei kleinen Crawlern (z. B. Traxxas TRX-4M, Axial SCX24) sind die Reifen nicht verklebt und können selbst justiert oder verklebt werden.
Sollte dies keine Abhilfe schaffen, Felgen abnehmen und die Mitnehmer prüfen. Fremdkörper oder eingelaufene Kunststofflager (z. B. bei Traxxas TRX-4) können ebenfalls für Unruhe sorgen.
Unwucht durch Schmutz & Feuchtigkeit
Bei Offroad-Modellen (z. B. Traxxas Maxx oder X-Maxx) gelangen bei Matsch, Wasser oder Schnee häufig Feuchtigkeit und Schmutzpartikel durch die Felgenlöcher ins Reifeninnere. Die Folge: Schaumstoffeinlagen zersetzen sich oder werden beschädigt, was zu starker Unwucht führt. Bei Geschwindigkeiten über 50 km/h kann ein Reifen dadurch sogar platzen.
Das ist kein Garantiefall, sondern falsche Handhabung. Tipp: Bei Fahrten im Nassen die Felgenlöcher von außen mit Klebeband verschließen – das schützt die Einlagen, verändert aber leicht das Fahrverhalten. Langfristig lässt sich Feuchtigkeitseintrag nicht komplett verhindern, die Reifen werden mit der Zeit porös oder können sich lösen.
Praktische Tipps & Zubehör
Immer einen Reifenkleber zur Hand haben, um kleine Schäden sofort zu beheben. Auch bei neuen Reifen gehört im Modellbau dazu, mit etwas Nacharbeit (Nachkleben) für eine solide Basis zu sorgen.
Es gibt viele verschiedene Reifentypen – weiche/härtere Gummis, unterschiedliche Schaumstoffeinlagen, Felgen aus Kunststoff, Alu oder mehrteilig. Hier mehr erfahren.
Für Selbstbauer: Reifen richtig verkleben – zum Blogbeitrag
Es gibt aber auch Hersteller wie Proline oder Louise, die fertig verklebte Reifen anbieten – ideal für Hardcore-Basher. Auch Traxxas Belted Reifen (extra verstärkt) sind im Sortiment.